Der 1. FC Branntweinbach ist längst nicht mehr nur für sein Fußballspielen bekannt. Auch mit seinen alljährlichen Festen und Ausflügen fällt er auf (und das nicht negativ).

Immer mehr Bekanntheitsgrad entwickelt auch unsere Showtruppe, die sich zu Geburtstagsjubiläen, Hochzeiten und mittlerweile auch schon öfters zu Veranstaltungen der Pfarrei Christkönig einem anderen Publikum präsentiert.
Erst kürzlich gab es wieder viel Applaus und Lob nach dem „Mamma Mia!“-Auftritt im Hammerschmieder Pfarrheim (siehe dazu den Extra-Bericht in unserer "News"-Rubrik).

Einstudiert werden die verschiedenen Stücke als Geschenk an unsere Mitglieder zu deren großer Geburtstagsfeier (50er, 60er …) oder zu deren Hochzeit.

Die Zuschauer sehen dabei jedoch nur das Ergebnis, aber von nichts kommt nichts. Ein Auftritt entsteht nicht von allein. Schon lange bevor ein neues Stück aufgeführt wird, muss eine Menge erledigt werden.

Für einen genaueren Blick hinter die Kulissen unserer Showtruppe sprachen wir mit der Hauptperson im Hintergrund, für die diese Sache eine Herzensangelegenheit darstellt; nämlich mit unserer Chefchoreographin

 



Konny Förg

  


Hallo Konny, ist es o.k., wenn ich dich als Chefchoreographin bezeichne?

Chefchoreograph ist ein großer Brocken.
Ich bin bestimmt diejenige, die alles anzettelt; auch die, deren Ideen überwiegend umgesetzt werden – und auch die, wenn’s schief geht, eins druffbekommt. Aber diese Ideen könnte ich definitiv nicht umsetzen, ohne all die Personen, die sich in irgendeiner Weise einbringen.
Und schon gar nicht ohne eine der wichtigsten Personen, die mich in jeder kleinsten Weise unterstützt und auch meine verrücktesten Ideen versucht, umzusetzen, nämlich der Thomas Arnold, der mir mit Gesprächen, Musikzusammenschnitten, Schreinerarbeiten usw. hilft.



Wenn ein neues Stück ansteht, wie darf man sich das vorstellen? Was wählt man aus? Womit  beginnt man? Und wie lange dauert es bis zum fertigen Auftritt?  

Nicht so schnell! Bitte nacheinander!



Also gut: Was für ein Stück wählt man aus? 

Manchmal kommt der Funke dazu ja von dem Menschen, für den etwas gemacht werden soll.
Auch vom gesamten Team kommt der ein oder andere Gedanke.
Im Endeffekt soll’s zu der beschenkten Person irgendwie passen.



Womit fängt das ganze an?

Mit schlaflosen Nächten und Kopfzerbrechen.



Und wie lange dauert es, bis ein neues Stück fertig ist? 

Ähm! - Immer länger.
In der Regel war es meist ca. ein Monat. Für kleine Sachen weniger, für größere mehr. Je nachdem, wieviel Ideen umgesetzt werden müssen.



Als Choreographin bist du vor allem zuständig für die Bewegungsabläufe in einem Stück. Woher kommen all die Ideen dazu?  

Vieles kommt von verschiedenen Faschingsgarden, aber auch aus anderen Auftritten. Meine letzte Idee z. B. schnappte ich im Zirkus auf.
Manchmal wachsen die Ideen wie Unkraut und manchmal ist es wie mit bekämpftem Unkraut – da kommt gar nix.



An deiner Seite hast du die Manu (Manuela Förg, Anm. d. Red.), die dich in der Choreographie unterstützt. Wie teilen sich hier die Aufgaben?

Ganz einfach. Was ich nicht weiß, weiß die Manu. Nach dem Motto: Vier Augen sehen mehr als zwei. Für mich erscheint ihre Hilfe irgendwie beruhigender, bequemer und mittlerweile einfach unersetzbar.
Was ich an Manu besonders schätze: Sie sorgt, wo ich zu hektisch bin, mit ihrer ruhigen Art für eine klare Linie bei den Proben. 



Mittlerweile hat Branntweinbach - abgesehen von den Gesangseinlagen zu Beginn unseres Vereins - schon mehr als 10 verschiedene Stücke aufgeführt. Kannst du dich noch an den ersten Auftritt erinnern? 

Nö! (lacht) – muss ich überlegen: Das „Café Oriental“ wahrscheinlich.
(Zwischen den oben erwähnten Gesangseinlagen und dem Café Oriental gab es 1997 noch eine Gerichtsverhandlung, die man als Übergang zwischen Gesang und eigentlichen Auftritt bezeichnen kann, Anm. d. Red.)



Welches ist dein Lieblingsstück? 

Da würden mir schon 2, 3 Sachen einfallen, aber als riesiger Abba-Fan natürlich „Mamma Mia!“.



Du bist ja nicht nur die Frau im Hintergrund, sondern auch fast immer einer der Darsteller – und das überaus toll, wie ich finde. Was machst du eigentlich lieber, Choreographie oder das Schauspielern?

Ich liebe das Choreographieren und ich finde es einfach geil, auf der Bühne zu stehen, trotz grausamstem Lampenfieber.



Es ist wohl nicht immer leicht, den Mitspielern alles beizubringen. Aber sicher gibt’s dabei auch lustige Momente. Kannst du dich an einige bestimmte erinnern? 

Spontan fällt mir dazu ein: Jürgens „Hosianna“-Ausruf sowie Seppis Geschimpfe als Aloisius im „Münchner im Himmel“. Und auch die Bäuche, Brüste und Achselhaare beim „Café Oriental“ (lacht laut).

 

Bei den Proben geht's auch immer mal wieder lustig zu:

Roland, Seppi, Konny (und viele andere dahinter) beim "Münchner im Himmel"

 

  


Für die verschiedenen Auftritte wurden mittlerweile schon eine ganze Menge Requisiten gekauft oder selbst gebastelt, heutzutage finanziert aus einer eigenen Kasse. Was passiert eigentlich damit?

Zum Großteil wird mein oberstes Hausgeschoss damit gepflastert. Vielleicht können wir damit mal einen Flohmarkt veranstalten.



Zum Schluss noch eine Frage, die dir auch kürzlich nach dem Auftritt im Hammerschmieder Pfarrheim gestellt wurde: Gibt’s denn neue Projekte und wenn ja, welche?

Es gibt neue, aber die sind noch geheim.



Vielen Dank, Konny, für das aufschlussreiche Interview.

You’re welcome. 

 


Schon 10 Jahre sind seit diesem Bild vergangen: Konny (ganz rechts) bringt den
Männern den "Itsybitsyteenieweenie"- und den "Café Oriental"-Tanz bei.