Auf Branntweinbachs Spuren
FCB-Mitglieder unterwegs in Lechhausen
Die Branntweinbachler lauschen dem Vortrag von Georg Feuerer (blaues Hemd)
Am Sonntag, 12. August 2012, unternahmen 12 Angehörige des 1. FC Branntweinbach eine kleine Wanderung durch die Lechhauser Fluren.
Grund hierfür war eine exklusive Führung, die Stadtarchivar Georg Feuerer mit uns unternahm und die von der Stätzlinger Str. (ehem. Fa. Glötzinger) bis hin zur Steinernen Furt (ehem. Fa. BayWa) verlief.
Dabei erfuhren die Teilnehmer vieles über das einst wasserreiche Lechhausen, vor allem im Bereich des heutigen Industriegebietes, wo es bis vor wenigen hundert Jahren nur feuchte Mooswiesen gab. Die wirtschaftliche Nutzung dieses Geländes (wie Schafweideflächen und Torfabbau) sowie die ziemlich konkrete Idee eines Hafenbeckens mit Kanalverbindung zur Donau waren interessante Punkte der Führung; für unseren FCB jedoch relevanter war die Entstehungsgeschichte der Lechhauser Bäche, zu denen eben auch der Branntweinbach gehört.
Als der Lech (bis Mitte des 19. Jhh.) noch seine ursprüngliche Form hatte und sein Flussbett noch weitaus höher lag, war auch der Boden im Umfeld mit reichlich Lechwasser getränkt (also ein hoher Grundwasserspiegel), so dass dieses Wasser an manchen Stellen förmlich aus dem Boden hervorquoll.
Diese Quellen wurden dann von den Bewohnern nach und nach kanalisiert, somit in Bäche verwandelt und dann auch verschiedentlich genutzt – so gab es im Lechhauser Gebiet immerhin 5 Mühlen und auch eine Hammerschmiede, die eben an unserem namensgebenden Bach, dem Branntweinbach, lag (und die wiederum dem späteren neuen Stadtteil seinen Namen gab).
Der Branntweinbach entsprang dabei lt. Georg Feuerer etwa in Höhe Sportgelände SV Hammerschmiede/Abenteuerspielplatz.
Mit der Begradigung des Lechs (und seinem damit immer tiefer werdenden Flussbett) und auch des Aushubs der umliegenden Badeseen (u. a. Autobahnsee) wurde die Lechhauser Flur immer mehr entwässert und der Grundwasserspiegel sank. Vorteil: Die Gegend konnte für Landwirtschaft, Industrie und auch als Wohngebiet genutzt werden. Nachteil: Die Bäche trockneten nach und nach aus.
So auch unser Branntweinbach, der heutzutage (in der Hammerschmiede) nur noch bei hohem Grundwasserpegel Wasser führt, was aber zumindest noch etwa einmal im Jahr beobachtet werden kann.
Zwei Stunden dauerte die Führung von Georg Feuerer durch Lechhausen und die Teilnehmer, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs waren, konnten dabei vieles oder wenigstens manches Neues aus der Geschichte dieses Augsburger Stadtteils erfahren.
Ein herzliches Dankeschön an Georg für seine geopferte Zeit und die ausführliche, interessante und unterhaltsame Führung durch die Heimat des Großteils unseres 1. FC Branntweinbach!
Und vielleicht ergibt sich ja mal wieder eine ähnliche Aktion.