Renaissance der "Alten"
Branntweinbachs "ältere" Generation erwacht aus ihrem "Dornröschenschlaf" und beteiligt sich wieder richtig aktiv am sportlichen Geschehen
Der Autor dieses Berichts ist sich durchaus bewusst, dass er auf schmalem Grat wandert, wenn er hier über die "ältere" Generation im Verein schreibt, wo er doch selbst zur Vereinsgründung 1990 bereits 20 Jahre alt war und somit heute auch nicht mehr zu den Jüngsten zählt. Doch dazu später mehr ...
In erster Linie soll es hier um die sportlichen Aktivitäten unserer "Alten" gehen, wobei das "Alten" ganz bewusst in Anführungszeichen steht, denn schließlich ist man sprichwörtlich ja nur so alt, wie man sich fühlt.
Und da scheint es so, als würde gerade in letzter Zeit eine "Verjüngung" in unseren Reihen stattfinden.
Als erstes wäre da Josef Förg (Jahrgang 1942) zu erwähnen: Früher als (in seiner Freizeit) Ruhe- und Erholung-Suchender bekannt, fing er vor zwei, drei Jahren (für viele überraschend) an, jeden Montag - und dies regelmäßig - mit Fußball zu spielen. Zugegeben, zumeist nur als letzter Mann im Tor, aber immerhin. Zuvor fast undenkbar.
Auch nach seiner Handoperation in diesem Jahr, die ihm zwar den Rest der Fußballsaison kostete, ließ er sich nur kurz als reiner Zuschauer zur Ruhe. Schon nach wenigen Wochen begann unser Seppl, während die anderen trainierten, eine Runde um den Autobahnsee (ca. 2 000 m) zu drehen. Nicht im Spaziergang - nein - im Dauerlauf! Tendenz: Streckenlänge steigend.
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an - beim ihm, da stimmt's. Seppl ist (trotz Renten-alters) fit wie manch Junger |
Dann hätten wir da unseren Präsidenten Xaver Förg (Jahrgang '52): Der wollte uns doch schon seit der Gründung des FC Branntweinbach - also seit 18 Jahren - jedes Jahr mitteilen: "Diese Saison ist meine wirklich letzte, jetzt hänge ich meine Fußballschuhe an den Nagel."
Aber wer den Xaver kennt, der kann diese (jetzt schon lange nicht mehr geäußerte Drohung) gar nicht ernst nehmen. Denn von dem Ehrgeiz und Biss den er beim Fußball an den Tag legt, könnten sich viele der "Jungen" eine gewaltige Scheibe abschneiden. Zudem ist der Xari sowieso durch und durch fit. Neben dem Fußball gönnt er seinem Körper wöchentlich Jogging und/oder Inlineskating.
Weitere Beispiele sind unser Noch-nicht-Mitglied Karsten Vaniecek (auch schon etwas über 50) oder unser Trainer Uli Förg (geht schon laaaaangsam auf die 50 zu): Beide sind mit Herz und Seele beim Fußball dabei und schrecken auch dann nicht zurück, wenn sie mal wieder eins auf die Zehen bekommen. Und ein Montagsfußball ohne unseren Uli kann man sich sowieso fast nicht denken, ist er doch schließlich derjenige, der die Tore und die Mannschaften aufstellt.
Noch ein Fall ist unser Klaus Förg (o. k., nicht gerade der Prototyp eines "Alten", aber auch schon Jahrgang '64), der geradezu neu aufblüht: Seine Floskel lautete immer: "Auch der Paul Breitner hat mit 30 das Fußballspielen aufgehört." (oder so ähnlich)
So hat auch der Klaus - man kann fast sagen - jahrelang mit dem Fußball pausiert, bedingt auch durch seine entdeckte Diabetes und den Umstellungen seines Körpers. Doch siehe da, stellte er sich doch vor einigen Wochen wieder mal ins Tor, um die Spiele danach bereits draußen auf dem Feld - wie neugeboren - zu rennen, zu springen und Tore zu schießen.
Mit Freude aktiv beim Fußball dabei: Uli und Klaus
Leider schwächeln in diesem Fall unsere jahrzehntelangen (und auch im letzten Jahr noch hin und wieder) Aktiven Hans Stegherr (Jahrgang 1949) und Werner Bichler (Jahrgang '43) ein wenig: Ihnen scheint wohl ihre Rente nicht ganz so zu bekommen, denn seit dieser Zeit, beschränkt sich ihre sportliche Tätigkeit nur noch auf eine Runde Spaziergang um den Autobahnsee. Diese unternimmt im übrigen auch unser ältestes Mitglied Hans Arnold (geb. 1940) regelmäßig jeden Montag.
Kommen wir nun zu unseren "älteren" Damen: Mal abgesehen von Sophie Förg, die schon seit vielen Jahren ihre Runden um den See mal walkt oder joggt, begannen in letzter Zeit auch andere, sich abseits des Fußballgeschehens sportlich zu betätigen.
Centa Arnold (auch so ein Noch-nicht-Mitglied) tut's schon mehrere Jahre, doch beispielsweise unsere Emma Scheuringer und neuerdings sogar (wer hätte das mal gedacht) Rosi Bichler, packen hin und wieder (und immer öfter) ihre Nordic-Walking-Stecken aus und eilen ihre paar Runden um den Autobahnsee.
Das ganze sicherlich auch ein wenig angespornt durch unsere (neuerdings) unermüdliche Joggerin Konny Förg. Keine schafft mehr Runden und keine läuft mehr km in der Woche als sie. Und auch das hätte vor noch wenigen Jahren wohl keiner gedacht, sie selbst mit einbezogen.
Zwei ganz eifrige Sportlerinnen: Centa und Konny
Und mit der Konny wären wir dann schon bei dieser Generation, zu der sich auch der Autor dieses Berichts zählen darf, muss, soll ... (wie auch immer).
Auch wir sind nicht mehr die "Jungen", doch alt fühlen wir uns auch noch nicht. Obwohl - nach so einem anstrengenden Fußballabend, wenn die Knochen und Muskeln schmerzen und man am nächsten Morgen erst mal nur mit Mühe aus den Federn kommt, dann, ja dann fühlen wir uns wohl doch schon etwas alt.
Aber nichtsdestotrotz: Wir knapp an die 40- (oder schon ganz knapp drüber) Jährigen - auch wir "stehen unseren Mann" (oder unsere Frau) und treiben mit Spaß, Freude und gesundem Ehrgeiz unseren Sport.
Und das hoffentlich auch noch, wenn wir richtig zu den "Alten" gehören.
Ein herzliches Dankeschön und einen Riesen-Respekt vor all' den (schon etwas) "Älteren" des 1. FC Branntweinbach, die sich regelmäßig sportlich bei uns betätigen!
P.S. Und vielleicht hat ja Mancher jetzt noch den nötigen Ansporn bekommen, montags auch mal etwas Sport zu betreiben.